Informationsveranstaltung der Interessensgruppe Forensic Nursing: „Das komische Bauchgefühl“- Tabuthema Gewalt richtig benennen und (be-)handeln

Die erste Informationsveranstaltung der Interessensgruppe Forensic Nursing ist darauf ausgerichtet, den Dialog mit den Pflegefachpersonen, welche in ihrem Berufsalltag mit Betreuung von Gewaltbetroffenen konfrontiert sind, aus- und auszubauen, damit die Interessensgruppe Forensic Nursing in Zukunft adressaten- und bedarfsgerechte Fortbildungen und Informationsveranstaltungen für die SBK- Mitglieder der Sektion Zürich/Glarus/Schaffhausen anbieten kann. Situationen, in denen man als Pflegefachperson ein «komisches Bauchgefühl» hat, kommen immer wieder vor. Sowohl in der Pflegeausbildung, wie in der Pflegepraxis zeigt sich, dass „Intuition“ häufig nicht unberechtigt ist. Sei es, dass eine offensichtliche Situation von Gewalt oder lediglich eine Vermutung, dass Gewalt (Vernachlässigung, Überforderung etc.) im Spiel ist. Gewalt löst dabei nicht selten Überforderung beim Betreuungsteam aus. Das Thema Gewalt ist ein gesellschaftliches, manchmal gut getarntes und kaum erkennbares sowie leider ubiquitäres Problem. Es ist wichtig für uns Pflegefachpersonen, dass wir professionell unsere Stimme erheben. Aufklärung, Sensibilisierung und Vernetzung der Pflegenden sind hier die Schlagwörter – für die Pflege und im Dienst der Betroffenen.

Inhalte

• «Das komische Bauchgefühl» in der Pflege
• Interpersonelle Gewalt und ihre Manifestationen
• Herausforderungen für Pflegefachpersonen in der Betreuung von Gewaltbetroffenen
• «Das komische Bauchgefühl» vs. Think Forensic (Red flags)
• Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten von Pflegefachpersonen in Situationen von bestätigter oder vermuteter Gewalt im Berufsalltag
• Exkurs in die rechtlichen Aspekte
• Forensic Nursing: ein Bindeglied zwischen Gesundheitswesen und Justiz
• Fort- und Weiterbildungsangebote in Forensic Nursing

Ziele

Die Teilnehmenden:
• sind in der Lage, Situationen zu identifizieren, in denen sie als Pflegefachperson in Fällen von vermuteten oder bestätigten Gewalt ein intuitives Unbehagen haben,
• kennen verschiedene Formen interpersoneller Gewalt und ihre Manifestationen (red flags),
• formulieren die spezifischen Herausforderungen, mit denen sie als Pflegefachpersonen bei der Betreuung von Gewaltbetroffenen konfrontiert sind und kennen angemessene Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen,
• differenzieren zwischen dem intuitiven "komischen Bauchgefühl" und einem strukturierten forensischen Denkansatz, um eine fundierte Entscheidungsfindung in Bezug auf die Situationsbewältigung unter der Berücksichtigung von institutionellen, professionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu fördern.
• kennen die Ansätze, wie sie angemessen auf bestätigte oder vermutete Gewaltsituationen im Berufsalltag reagieren können, indem sie effektive Ressourcen und Schnittstellen nutzen und Handlungsmöglichkeiten innerhalb der eigenen Institution entwickeln.

Leitung

Valeria Kägi und Dominice Häni, Vorstandmitglieder Swiss Association Forensic Nursing, CAS Forensic Nursing UZH, Leitung der Interessensgruppe Forensic Nursing SBK ZH-GL-SH

Überblick:

Dauer: 2 Stunden
Daten: 26.10.2023
Zeiten: 17:00-19:00
Ort: SBK ZH/GL/SH, Sonnenbergstrasse 72, Schwerzenbach
Kontakt
E-Mail:
info@sbk-zh.ch
LOGIN Mitglied werden