Fünfte Covid-Welle: Pflegefachverband schlägt Alarm

Der SBK fordert die Bevölkerung und Politik dringend dazu auf, sofort zu handeln um die fünfte Welle zu brechen. Kontakte müssen auf ein Minimum reduziert und sämtliche Hygienemassnahmen eingehalten werden. Das bereits erschöpfte Gesundheitspersonal muss umfassend geschützt werden.

Die Spitäler sind zunehmend mit Coronapatient:innen überlastet. Es hat zu wenig spezialisiertes Personal auf den Notfall- und Intensivstationen, viele Kolleg:innen haben den Beruf verlassen, ihr Pensum reduziert oder sind selber erkrankt. Auch in den übrigen Gesundheitsinstitutionen wird die Situation wegen der Pandemie zunehmend schwieriger.

Die Intensivstationen schlagen Alarm. Die Gesundheitsversorgung in der Deutschschweiz ist gefährdet und auch in der französischen Schweiz steigen die Fallzahlen. Wenn nicht schnell massive und wirksame Massnahmen beschlossen werden, werden Ärztinnen und Ärzte Triage-Entscheidungen fällen müssen. Das bedeutet: Menschen, die einen Intensivpflegeplatz brauchen, werden diesen nicht erhalten und (möglicherweise) sterben. Zudem werden Kranke und Verunfallte auf Notfallstationen auf medizinische Hilfe warten müssen, weil es zu wenig Pflegefachpersonen hat.

Der SBK fordert deshalb die Bevölkerung und die Politik auf, sofort zu handeln:

  • Persönliche Treffen sollen auf ein Minimum reduziert werden.
  • Wenn ein Treffen nicht zu vermeiden ist, sollen sämtliche Hygieneregeln, wie das korrekte Tragen medizinischer Masken, Abstand halten, Händehygiene von allen eingehalten werden, unabhängig davon, ob man geimpft, genesen oder getestet ist.
  • Schneller und einfacher Zugang zu Gratistests, es gilt, Infektionsketten zu durchbrechen.
  • Beschleunigung der Drittimpfung für alle.
  • Wirksame Schutzkonzepte für die Schulen.

Der SBK fordert für das Pflegepersonal umfassenden Schutz:

  • Der Schutz des verbleibenden Personals muss im Mittelpunkt stehen: Einhaltung der vom Arbeitsgesetz zwingend vorgeschriebenen Ruhezeiten, Schutz von Schwangeren und Risikogruppen, Verbot, Pflegende aus Quarantäne und Isolation frühzeitig zum Arbeiten zu holen.
  • Auf keinen Fall Zwangsrekrutierungen oder Zwang, das Pensum zu erhöhen. Die Gesundheit des Personals steht auf dem Spiel.
  • Aus dem Beruf Ausgestiegene (ca. 10'000 in den letzten Jahren) sollen kontaktiert und mit angemessenen finanziellen Angeboten motiviert werden, zur Entlastung der Situation beizutragen.
  • Finanzielle Anerkennung jetzt! CHF 1'000 Sofortzulage pro Monat, solange die Pandemie andauert.
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