Jetzt die Versorgung der Zukunft sichern!

Der diesjährige Tag der Pflege steht weltweit unter dem Motto «Our Nurses. Our Future». Wer, wenn nicht die Pflegestudierenden bilden die Basis für die Zukunft der Pflege. Allerdings beunruhigen die Resultate einer schweizweiten Umfrage bei den Pflegestudierenden: Die Qualität der Ausbildung habe während der Pandemie gelitten und der aktuelle Mangel an Fachkräften verschärfe die Situation zusätzlich. Für den SBK ist klar, dass die Umsetzung der Ausbildungsoffensive dringend ist. In der Praxis müssen vor allem die Berufsbildner:innen unterstützt und gestärkt werden.

 

Weltweit kämpfen die Gesundheitssysteme mit den Folgen des Fachkräftemangels und der Covid-19-Pandemie. Der International Council of Nurses ICN stuft den wachsenden Mangel an Pflegefachpersonen als globalen Gesundheitsnotstand ein und fordert die Regierungen zu Investitionen in die Pflege auf. Die Schweiz ist von diesen Entwicklungen ebenfalls betroffen: 14803 vakante Pflegestellen vermeldete der Jobradar Ende März 2023, davon 6884 für diplomierte Pflegefachpersonen.

 

Diese Situation betrifft auch Pflegestudierenden, wie eine nationale Umfrage des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachpersonen SBK und von Swiss Nursing Students SNS zeigt. 71 Prozent der Antwortenden gaben an, dass sich die Pandemie negativ auf die Ausbildungsqualität ausgewirkt hat.

 

Die Studierenden berichten davon, dass sie sich in der Praxis nicht ausreichend betreut fühlten. Auch die Vermittlung von praktischen Fähigkeiten, die sogenannten Skill-Trainings fand nicht im vorgesehenen Mass statt. Nur gerade 10 Prozent der Antwortenden gab an, dass alle Skills-Trainings nachgeholt wurden, die zu Beginn der Pandemie wegen gesetzlichen Vorgaben nicht durchgeführt werden konnten. Das heisst, dass die Praxis zusätzlich gefordert ist, mit den Studierenden diese Tätigkeiten zu üben. Neben der Wundversorgung gehören dazu auch das Legen von Magensonden oder Urinkathetern.

 

«Die Resultate der Umfrage machen nachdenklich», kommentiert Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des SBK. «Der aktuelle Fachkräftemangel macht die Situation nicht besser. Wichtig ist, dass die Berufsbildner:innen genügend Zeit für die Studierenden haben, trotz der angespannten Praxissituation.»

 

Für den SBK ist klar, dass sich der Fachkräftemangel nur entschärfen lässt, wenn es gelingt die ausgebildeten Pflegenden im Beruf zu halten und dank der Ausbildungsoffensive neue Studierende zu gewinnen. Es brauche daher umgehend flächendeckende Massnahmen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege: «Die Kantone müssen die gesetzlichen Grundlagen schaffen, um die beschlossene Ausbildungsoffensive umzusetzen. Aber um mehr Pflegefachpersonen auszubilden, braucht es auch genügend Personal. Das heisst, sie müssen jetzt dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen in der Praxis so sind, dass nicht noch mehr Pflegende aussteigen.»

 

Neben der raschen Umsetzung der Pflegeinitiative, fordert der SBK von der Politik die Umsetzung von Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Dazu gehören Lohnerhöhungen oder Arbeitszeitreduktionen, eine massive Erhöhung der Schichtzulagen, zusätzliche Ferientage, Zuschüsse für die Kinderbetreuung usw.

 

Kontakt für Rückfragen:

Yvonne Ribi, Geschäftsführerin SBK, Tel. 079 830 48 50 (deutsch)

Sophie Ley, présidente de l’ASI, tél. 079 374 49 02 (français)

 

Weitere Informationen

  • Der Internationale Tag der Pflege (International Nurses Day IND) wird jedes Jahr am 12. Mai gefeiert. Er geht zurück auf den Geburtstag von Florence Nightingale am 12. Mai 1820, die als Begründerin der modernen Krankenpflege gilt.
  • Verschiedene Sektionen des SBK organisieren zum IND Anlässe, zum Beispiel Walks of Care. Mehr Informationen direkt bei den Sektionen
  • Die Social-Media-Kampagne zum IND2023 finden Sie unter dem Hashtag #IND2023_sbkasi
  • Umfrage von SNS und SBK
  • ICN-Bericht Recover to Rebuild
LOGIN Mitglied werden