SBK fordert sofortige Umsetzung der Forderungen der Pflegeinitiative

Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachpersonen SBK verlangt in einem offenen Brief an das Parlament Taten statt Worte. «Unsere Forderungen und Argumente liegen seit Jahren auf dem Tisch, jetzt müssen endlich Taten folgen», gibt sich SBK-Geschäftsführerin Yvonne Ribi kämpferisch.

Die Covid-19-Pandemie hat Schwächen des Schweizer Gesundheitssystems schonungslos offengelegt. «Unsere Berufsleute zahlen die Zeche für jahrelange Versäumnisse der Politik», erklärt Yvonne Ribi. «Der skandalöse Mangel an Schutzmaterial ist dabei nur ein Punkt unter vielen.» Die Auslandsabhängigkeit der Schweiz sei gefährlich. «Wenn unsere Nachbarstaaten unsere dort wohnhaften Kolleginnen und Kollegen für die eigene Gesundheitsversorgung beansprucht hätten, wäre die Schweiz in ein Desaster gelaufen.» Der SBK unterstreicht in seinem offenen Brief, dass das Pflegepersonal schon in normalen Zeiten über der Belastungsgrenze arbeitet und dabei seine Gesundheit aufs Spiel setzt.

Der Verband macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass die Schweiz viel zu wenig Pflegefachpersonen ausbildet und die Ausgebildeten den Beruf frustriert verlassen, weil die Belastung zu hoch und der Lohn und die Anerkennung zu tief sind.

«Wir fordern die sofortige Umsetzung aller Forderungen der Pflegeinitiative. Der indirekte Gegenvorschlag des Nationalrats ist ein erster Schritt, reicht aber nicht. Es braucht auch einen an den Pflegebedarf angepassten Personalschlüssel und vor allem bessere Arbeitsbedingungen», sagt Ribi. «Wir haben unsere durch zahlreiche Studien untermauerten Argumente schön längst auf den Tisch gelegt. Die Parlamentsmitglieder wissen, um was es geht. Wir erwarten, dass sie nun endlich die Konsequenzen daraus ziehen.

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