Weltweite Kampagne will Pflegepersonalmangel global angehen

Neun Millionen Pflegefachpersonen werden weltweit bis 2030 fehlen. Auch die Schweiz steht hier vor einem Fachkräftemangel. Vor diesem Hintergrund lancierten die WHO und der ICN u.a. in Genf die globale Kampagne Nursing Now.

Die Kampagne Nursing Now, getragen von der Weltgesundheitsorganisation WHO, dem Weltpflegedachverband International Council of Nurses ICN und zahlreichen Pflege- und Hebammenverbänden wurde heute in Genf und London lanciert.

Nursing Now hat sich für die nächsten drei Jahren folgende Ziele gesetzt:

  1. Durch mehr Investitionen in Ausbildung, berufliche Entwicklung und Arbeitsbedingungen soll gegen den Fachkräftemangel vorgegangen werden.
  2. Stärkere und verbesserte Verbreitung von effizienter und innovativer Pflegepraxis.
  3. Mehr Einfluss von Pflegefachpersonen und Hebammen in globalen und nationalen gesundheitspolitischen Fragen.
  4. Mehr Pflegefachpersonen in Führungspositionen, insbesondere in den Führungsgremien der Gesundheitsbehörden, sowie bessere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten auf allen Ebenen.
  5. Erarbeitung von mehr Evidenz für Politik und Entscheidungsträger, um zu zeigen, wie Pflegefachpersonen am effizientesten eingesetzt werden können, was sie daran hindert, ihr volles Potenzial zu erreichen und wie diese Hindernisse beseitigt werden können

In Genf sprach, neben den Vertreterinnen und Vertretern der internationalen Organisationen, Bertrand Levrat, der Direktor der Genfer Universitätsspitäler. Er machte darauf aufmerksam, dass in der Schweiz 50 Prozent der Pflegefachpersonen den Beruf frühzeitig verlassen und nicht einmal die Hälfte des benötigten Personals ausgebildet wird, was die Versorgung gefährdet.

Für den Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK ist diese Kampagne überfällig, wie Roswitha Koch, Leiterin der Abteilung Pflegeentwicklung und Vorstandsmitglied des ICN erklärt: „Unsere Volksinitiative für eine starke Pflege liegt auf einer Linie mit Nursing Now. Pflegefachpersonal fehlt bereits jetzt auf der ganzen Welt. Die Schweiz hat bisher versucht, ihren eigenen Mangel mit ausländischem Personal zu decken. Es ist Zeit, dass wir unsere Hausaufgaben machen: Wir müssen selber genügend Personal ausbilden, das ausgebildete Personal im Beruf halten und endlich erkennen, dass die Pflegefachpersonen ein Teil der Lösung sind, nicht des Problems. Die Kampagne wird unserer Initiative Rückenwind geben."

Kontakt:

Roswitha Koch, Leiterin Abt. Pflegeentwicklung und ICN-Vorstandsmitglied, Tel. 076 342 04 06

Links

www.nursingnow.org
www.pflegeinitiative.ch
www.sbk-asi.ch

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