Pflegeinitiative: SGK-S zieht dem Gegenvorschlag weitere Zähne

Die ständerätliche Gesundheitskommission (SGK-S) will angehende diplomierte Pflegefachpersonen nicht mit Ausbildungsbeiträgen unterstützen. "Die Kommissionsmehrheit ignoriert den Ernst des Pflegepersonalmangels und setzt so leichtsinnig die pflegerische Versorgung der Bevölkerung aufs Spiel", kommentiert Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des SBK, den Entscheid.

Der indirekte Gegenvorschlag zur Volksinitiative für eine starke Pflege ist in erster Linie eine Bildungsoffensive. Dazu gehört, dass angehende Pflegefachpersonen bei Bedarf während ihrer Ausbildung finanziell unterstützt werden. Diese Massnahme will eine Mehrheit der SGK-S nun aus dem Paket streichen. Die Bundesbeiträge im Zusammenhang mit dem neuen "Bundesgesetz zur Förderung der Ausbildung im Bereich Pflege" schrumpfen so um fast die Hälfte auf 268 Millionen Franken verteilt auf 8 Jahre. 
"Für viele ist es zu teuer, eine Pflegefachausbildung zu machen. Mit den Ausbildungsbeiträgen könnte man dem entgegenwirken und die Ausbildung attraktiver machen."

Die Unterstützung von Studierenden Pflege HF oder FH ist für den SBK eine zentrale Forderung der Pflegeinitiative. "Um die Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherzustellen, braucht es dringend mehr diplomierte Pflegefachpersonen. Damit mehr Leute in diese Ausbildung einsteigen, muss sie attraktiv und finanziell tragbar sein. Und das lohnt sich: Jeder Franken, den man in die Qualifikation des Pflegepersonals steckt, kommt mehrfach zurück. Eine Analyse, die der SBK letzte Woche veröffentlicht hat, zeigt, dass diplomiertes Pflegefachpersonal hunderte Todesfälle und andere unerwünschte Ereignisse verhindert, die Liegedauer in Spitälern verkürzt, und unnötige Spitalaufenthalte vermeidet. Das spart Gesundheitskosten in der Höhe von bis zu 2 Milliarden Franken", sagt Ribi.

"Der Nationalrat hat im Dezember einen Gegenvorschlag verabschiedet, der einige gute Elemente enthält. Die Ausbildungsunterstützung gehörte dazu, käme sie doch direkt den Studierenden zu gute. Ohne diese Beiträge ist der Gegenvorschlag zahnlos. Wir erwarten, dass sich die Mitglieder der Kommission ihrer Verantwortung bezüglich der pflegerischen Versorgungssicherheit bewusst sind, wenn sie im April die Beratung fortsetzen", 

Links:

www.pflegeinitiative.ch

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